Nikolei

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Feuerzangenbowle im Nikolaiviertel

 

Wir hatten keine Lust auf überlaufenen Weihnachtsmarkt und verpanschten Glühwein. Also folgten wir der Einladung meines alten Freundes Bastian, seinen Feuerzangen-Bowlen-Stand zu besuchen. Mitten im malerischen Nikolaiviertel, am Fuße der Kirche, hat er diesen aufgebaut. Da die Feuerzangenbowle vor allem durch den gleichnamigen Film aus dem Jahre 1944 ihren Ruhm erlangte, läuft passend dazu der original schwarz-weiß Film mit Heinz Rühmann, in einer extra eingerichteten Open air Sofa-Ecke. Die wirklich köstliche Bowle, mit Liebe gemacht und vom Chef persönlich entzündet, ist nicht nur geschmacklich empfehlenswert – auch optisch macht sie einiges her. Basti hat den Bowle-Kessel samt dem filigranen Gestell und der Feuerzange extra schmieden lassen. Es sieht toll aus wenn der Rum über die Zuckerhüte läuft. Beeindruckendes Panorama, super nettes Team, leckere Bowle, tolles Ambiente = perfekter Abend. Wir gehen dieses Jahr wohl auf wenige Weihnachtsmärkte ;)

 


 

Meine Gedanken zum Jahrestag des Mauerfalls

Ich fahre ,wie oft Sonntags, zurück von unserer Akrobatikshow mit meinen LaMetta-Jungs ,aus Tübingen diesmal. Und dann überqueren wir sie; die „Brücke der Einheit“ an der bayrisch-thüringischen Grenze.Wieder in der Heimat?Ich „spüre“ es bei der Überquerung der Brücke immer noch nach 25 Jahren,im Gegensatz zu meinem jüngeren Kollegen der zum Mauerfall 8 Jahre alt war.
Dann in unsere geliebte Raststätte an der ehemaligen Grenze…und noch ein Foto von dem Foto was an dieser Stelle der A 9 1989 los war. Und dann ran ans Buffet;übrigens für alle Reisenden,das Beste in ganz Deutschland was Raststätten betrifft.
Schnell weiter …die Sonderausgabe der Berliner Zeitung lesend..will ich nach Berlin und kann mich gar nicht entscheiden wo ich die Ballons aufsteigen sehen will….
Über die Autobahn mit 160 km/h rauschend….erinnere ich mich an die Ostzeit ,wo wir mit dem Lada meiner Eltern stolz waren die nicht erlaubten 120km/h zu erreichen. Neben uns die Westautos auf der Transitstrecke…
In Berlin angekommen ,sehe ich die vielen Menschen, die entlang der Ballonkette spazieren gehen um dann um 19.15 Uhr das Spektakel verfolgen wollen ,ich bin aufgeregt und erfreut über das Interesse!
Stolz macht mich ,dass um 19.15 Uhr meine Cousine Evelyn Zupke,die maßgeblich an der Aufdeckung der Wahlfälschung 1989 beteiligt war,direkt neben Frau Merkel,Herrn Gorbatschow und Lech Walesa,als Ballonpatin ,die ersten Ballons aufsteigen lassen wird.
Ich habe mich jetzt für die East Side Gallery entschieden und werde dort ,mit meiner Freundin ( in Frankfurt am Main geboren) dieses Ereignis feiern..fühlen..genießen. Trotz ihrer „ Herkunft“ ist meine Freundin fast genauso aufgeregt wie ich….!
Da ich wirklich sehr persönliche Erfahrungen mit der deutschen Teilung habe ,freue ich mich sehr über die vielen organisierten Gedenkveranstaltungen heute…
Als Artistenschüler 1988 beim Zirkusfestival in Paris nutze ich und drei meiner Kollegen die Chance und flüchteten.Ein tolles Jahr in Westberlin oder auch nicht?! Den Westen verstehen,erwachsen werden,auf eigenen Füßen stehen ,Trennung von den Eltern ,zuviel für mich!Dann die verrückte Idee im März 1989 zurück in die DDR zu gehen. In einer Kurzschlußreaktion tatsächlich am 6. März in die Tat umgesetzt!Dann wieder Ostberlin…oh Gott!Nach einem Jahr Westberlin zurück..echt krass. Nachricht an alle die den „guten alten Osten“ evtl. zurück wollen…. ein Knopfdruck und 30 Jahre zurück..ihr würdet heulen!!!!!!!!
Meine Freunde erstaunt warum „ ich“ wieder da war…Stasivedacht….alle gerade an Fluchtplänen arbeitend..skurille Situation….mein Vater überfordert,Rückzug von den ehemaligen Kumpels…Depression..was tun? Die verrückteste Idee: „Ausreiseantrag“ zu meiner Mutter nach Bayern( die inzwischen nach dort ausgereist/verheiratet war) Die Beamte in der Dienstelle im Plattenbau an der Memhardstraße fiel bei meinem Anliegen fast vom Stuhl…
Egal Ziel Bayern! Alle Entwicklungen des Umbruchs der DDR ,nur aus der Ferne beobachtend..ließ mich die DDR am 20.10.1989 ausreisen! Mein bayrischer Stiefvater durfte mich sogar abholen und dann die A9 fahren über die am Anfang beschriebene Brücke ab nach Bayern!Am 9. November kurz vor dem ins Bett gehen..sagte meine Mutter ..in Berlin sei irgendwas mit der Mauer? Egal ab ins Bett….und dann die Bilder im Fernsehen am nächsten Tag..unglaublich!
Warum bi ich zweimal geflüchtet,warum ich in Bayern und nicht in Berlin.? Ich verstand gar nichts mehr..egal mein Leben mußte weiter gehen… 1991 ,nach versuchtem Leben in Bayern, zurück nach Berlin,aber da fängt eine neue Geschichte für mich an
Ich muß recherchieren,ob jemand vor der Wende abgehauen ist ,zurück gekommen ist und wieder rüber gemacht hat?Wenn das nicht der Fall ist..muß ich ein Buch schreiben mit meinen Erinnerungen.Zum 30.Jahrestag des Mauerfalls werde ich es fertig haben..
So liebe Freunde ,lasst uns das Spektakel des Ballonaufstieges anschauen und an alle mutigen Menschen denken die den Fall der bescheuerten Mauer und des DDR Regimes ermöglicht haben!!!


 

Die Kiezbäckerei”Backmühle”

Die Backmühle mehr als eine Bäckerei…. es ist ein Kieztreffpunkt, abgesehen von dem leckeren Angebot: Kuchen, belegte Brötchen, Nudelsalate, Couscous, Kartoffelsalat, Boulette, Brot und Brötchen, sehr leckerer Kaffee, Getränke, Zeitungen usw. kann man an zwei bis drei kleinen Tischen oder am Fenster das Geschehen draußen und drinnen beobachten. Ordungsamt, Müllabfuhr, Handwerker, Tourist, Anwohner, übrig gebliebene Nachtschwärmer, viele Stammkunden oder den Menschen auf dem Weg zur Arbeit Richtung Mitte oder der S-Bahn… alles versorgt sich hier. Zum Stammpersonal gehört Anita… eine echte Ostberliner Verkäuferin mit Berliner Schnauze, die mir bei meinem regelmäßigen Besuch am Samstag morgen meine Schrippen nach Wunsch belegt. Die angenehme Atmosphäre wird auch durch das Eigentümerpaar geprägt. Hüseyin begrüßt des öfteren die Damen mit Hallo meine Königin!!! Die Chefin Ruth hat einen herrlichen sächsischen Akzent. Ruth hat 1984 per Ausreiseantrag Karl-Marx-Stadt in Sachsen verlassen.1993 lief sie zufällig am Moritzplatz entlang und Hüseyin hielt an und sprach sie an. Sie dachte was soll die Anmache vom Auto aus , 14 Jahre später 2007 heirateten sie. Die Backmühle eröffneten Sie 2002.Ich finde es ist der Anlaufpunkt für alle aus der Spandauer Vorstadt überzeugt euch selbst.


Creasian outside

Creasian inside

 

“Creasian”

 

Creativity & Asian – diese beiden Begriffe geben dieser Location ihren Namen.

Wer sich mal wieder in die “Große Hamburger Straße” verirrt oder Lust auf was Neues hat, der sollte hier vorbei gehen.
Eine kulinarische Reise durch verschiedene asiatische Küchen wird hier geboten – quasi von Sushi bis Bibimbap – kombiniert mit einer wirklich tollen Optik. Die Gerichte sind ausgefallen verziert, das gesamte Restaurant im Manga-Look gestaltet. Der Service der jungen Kellner prima.
Geschmacklich klasse, preislich jedoch im oberen Niveau.
Meine Begleiterin entzückt, für meinen Geschmack hätten die Portionen wirklich grösser sein können ;)
Alles in allem definitiv einen Besuch wert und NOCH ein Geheimtipp, somit angenehm leer – das solltet Ihr nutzen!

 


Bistro

 

Besuch in “Doris Bistro”

 

Doris, Jahrgang 1944 kennt den Kiez wie keine andere. Geboren hier in Mitte, hat sie alle Wandlungen durchlebt. Seit 1991 führt sie das Bistro mit ihrem Namen in der Brunnenstrasse. Am Tage unscheinbar, wegen der heruntergelassenen grünen Jalousie. Ab 18:00 Uhr öffnet Sie ihren Laden, Doris als Berliner Original braucht hierfür keine Hilfe von Personal – sie führt ihr Kleinod alleine – und das auf eine aussergewöhnliche Art und Weise. Man muss sie einfach lieben.

Bei meinem Besuch bei ihr, an einem Freitag Abend, erlebte ich eine Mischung an Gästen, von noch richtigen alten Ossis und sich verirrenden Touristen. Der Stammtisch-Ossi an der Bar probierte seine mühsam erworbenen Englischkenntnisse an einigen Gästen, die bei Nokia um die Ecke arbeiten, aus. Wer mal nicht typisch hippe Mitte-Läden besuchen will, geht einfach zu Doris. Bei einem Schnäpschen mit der Inhaberin erfährt man die wirklich interessanten Stories über die alte Mitte und das Leben im Kiez. Die Preise sind moderat – zum Ende des Abends meistens über den Daumen gepeilt :) Je nach Lust und Laune schliesst Doris ihren Laden und nimmt ihren Absacker 300m weiter, den Veteranenberg hoch, in der Bar “Feuerstein”, hinter deren Tresen das nächste Berliner Original auf ihre Gäste wartet: ihre Tochter “Jana”.

 

Doris Bistro ist absolut kult – also besucht sie und erhaltet damit ein echtes Stück Mitte, damit Doris noch bis sie 80 ist ihre Drinks ausschenken kann…

 

 


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